Die Hl. Faustina Kowalska, Apostel der göttlichen Barmherzigkeit, kam am 25. August 1905 in Glogowiec in Polen als Kind einer armen und frommen Bauernfamilie auf die Welt. Am 27. August wurde sie auf den Namen Elena getauft. Schon von klein auf empfand sie eine starke religiöse Berufung, doch ihre Eltern waren zunächst dagegen und nachdem sie sich an zahlreiche Kloster gewandt hatte, wurde sie am 1. August 1925 in der Kongregation der Schwestern der Hl. Jungfrau der Barmherzigkeit in Warschau aufgenommen. Hier erlebt sie eine intensive mystische Erfahrung und Jesus vertraut dieser einfachen, nicht gebildeten, aber starken und sehr gottvertauenden Ordensschwester, eine groβe Mission an: die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit an die ganze Welt zu richten. „ Heute schicke ich dich – sprach Jesus zu ihr – an die Menschheit mit meiner Barmherzigkeit. Ich will die leidende Menschheit nicht bestrafen, sondern ich möchte sie heilen und an mein barmherziges Herz drücken.“ (Tagebuch 1588). „ Du bist die Sekretärin meiner Barmherzigkeit: ich habe dich für dieses Amt in diesem und im künftigen Leben erwählt.“ (Tagebuch 1605) „ … um den Seelen die groβe Barmherzigkeit die ich für sie habe mitzuteilen und sie aufzufordern sich meiner unendlichen Barmherzigkeit anzuvertrauen…“(Tagebuch 1567) Die Mission der Hl. Faustina besteht darin an eine Wahrheit des Glaubens zu erinnern: die barmherzige Liebe Gottes für die Menschen. Der Kult der göttlichen Barmherzigkeit besteht im unendlichen Vertrauen auf Gottes Güte und auf die barmherzigen Taten dem Nächsten gegenüber. "Oh, welch große Gnaden werde ich den Seelen verleihen, die diesen Rosenkranz beten werden. Das Innerste Meiner Barmherzigkeit bewegt sich für diejenigen, die dieses Gebet beten. Schreibe diese Worte auf, Meine Tochter, verkünde der Welt Meine Barmherzigkeit. Möge die ganze Menschheit Meine unergründliche Barmherzigkeit kennenlernen. Das ist das Zeichen der Endzeit. Danach kommt der Tag der Gerechtigkeit. Solange noch Zeit ist, sollen sie zur Quelle meiner Barmherzigkeit Zuflucht nehmen; sie sollen das Blut und das Wasser, das für sie entsprang, nutzen.”(Tagebuch 848)
Der Körper der Hl. Faustina ruht in einer Kapelle des Wallfahrtsortes in Krakow, wo sie sich oft hinbegab um zu beten. Unter dem Bildnis des barmherzigen Jesus befindet sich ein kleiner Steinsarg mit goldenen Inschriften und, vor dem Altar, ein Reliquiar aus Marmor, wo man die Reliquien der Heiligen verehren kann.
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„Am Abend des 22. Februar 1931, als ich in meiner Zelle stand, sah ich Jesus in einem weiβen Kleid: mit einer Hand segnete er, während die andere Hand das Kleid berührte und es leicht wegrückte und so zwei Strahlen freilieβ, einen roten und einen blassen. Stumm schaute ich den Herrn an; meine Seele war verängstigt aber auch sehr erfreut. Nach einem Augenblick sprach Jesus zu mir: „ Erstelle ein Bildnis dessen, was du hier siehst und schreibe darunter : Jesus, ich vertraue auf Dich! Ich wünsche, daβ dieses Bildnis zuerst in eurer Kapelle und daraufhin in der ganzen Welt angebetet wird. Ich verspreche Dir, daß die Seele die dieses Bildnis anbetet, nicht sterben wird. Ich verspreche auch schon auf Erden, aber insbesondere in der Stunde des Todes, den Sieg über die Feinde. Ich selbst werde ihn verteidigen wie meinen eigenen Ruhm... Ich wünsche daβ es einen Feiertag der Barmherzigkeit gibt. Ich wünsche daβ das Bildnis, das du mit dem Pinsel herstellen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich gesegnet wird; dieser Sonntag soll der Feiertag der Barmherzigkeit werden. Ich wünsche daβ die Priester für die Seelen der Sünder meine groβe Barmherzigkeit verkünden. Die Flammen der Barmherzigkeit verschlingen mich, ich möchte sie auf die Seelen der Menschen ergießen”. Daraufhin beklagte sich Jesus und sprach zu mir: “ Das Miβtrauen der Seelen macht mich sehr unglücklich. Aber noch mehr betrübt mich das Miβtrauen der auserwählten Seelen. Trotz meiner unerschöpflichen Liebe haben sie kein Vertrauen in mich. Nicht einmal mein Tod ist für sie ausreichend. Wehe den Seelen die davon miβbrauchen!” (Tagebuch 47,48, 49,50) Im Bildnis Jesu erscheinen zwei Strahlen:...” Während ich betete hörte ich in meinem Inneren diese Worte: “ Die zwei Strahlen stellen das Blut und das Wasser dar. Der blasse Strahl stellt das Wasser dar, das die Seelen rechtfertigt; der rote Strahl stellt das Blut dar, das den Seelen das Leben schenkt.... Die Menschheit findet keinen Frieden, solange sie sich nicht mit Zutrauen an meine Barmherzigkeit wendet.” (Tagebuch 299-300)
Am 1. Mai 2011, Fest der göttlichen Barmherzigkeit, war Johannes Paul II selig gesprochen. Am 30. April 2000 spricht Papst Johannes Paul II sie heilig und führt, wie von Jesus verlangt worden ist, den Feiertag Tag der Göttlichen Barmherzigkeit am ersten Sonntag nach Ostern ein. "Das Fest der Barmherzigkeit ging aus Meinem Inneren hervor; Ich wünsche, daβ es am ersten Sonntag nach Ostern feierlich begangen wird." (Tagebuch,699)
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Vom Tagebuch
Der geistige Kampf
«Meine Tochter, Ich will dich über den geistigen Kampf belehren. Traue niemals dir selbst, sondern gib dich ganz Meinem Willen hin. In Verlassenheit, Finsternis und verschiedenen Zweifeln nimm Zuflucht zu Mir und deinem Seelenführer; er wird dir immer in Meinem Namen Antwort geben. Verhandle nie mit der Versuchung; schließe dich sofort in Meinem Herzen ein und bei der nächsten Gelegenheit enthülle sie vor dem Beichtvater. Die Eigenliebe stelle auf den letzten Platz, damit sie deine Taten nicht verdirbt. Ertrage dich selbst in großer Geduld. Vernachlässige nicht die inneren Abtötungen. Rechtfertige die Meinung der Vorgesetzten und des Beichtvaters stets vor dir selbst. Meide die Murrenden wie eine Seuche. Mögen alle handeln, wie es ihnen gefällt, du aber handle so, wie Ich es von dir verlange. Beachte so treu wie nur möglich die Regel. Nach erlittenem Ärger überlege, was du der Person, die dir Leiden zugefügt hat. Gutes tun könntest. Schütte dein Herz nicht nach außen aus. Schweige, wenn man dich rügt; frage nicht alle nach ihrer Meinung, sondern deinen Seelenführer; vor ihm sei aufrichtig und einfach wie ein Kind. Lasse dich durch Undank nicht entmutigen. Forsche nicht neugierig nach den Wegen, auf die Ich dich führe. Wenn Ermüdung und Unlust auf dein Herz eindringen, dann fliehe vor dir selbst und verberge dich in Meinem Herzen. Fürchte dich nicht vor dem Kampf; oft schreckt allein der Mut die Versuchungen ab und sie wagen nicht uns anzugreifen. Kämpfe immer in der tiefen Überzeugung, daß Ich bei dir bin. Lasse dich nicht vom Gefühl leiten, denn nicht immer unterliegt es deiner Macht; der ganze Verdienst liegt im Willen. In den kleinsten Dingen sei abhängig von deinen Vorgesetzten. Ich halte dich nicht hin mit Versprechungen des Friedens und des Trostes, sondern bereite dich auf große Kämpfe vor. Wisse, daß du zur Zeit auf einer Bühne stehst, wo die Erde und der ganze Himmel auf dich schauen. Kämpfe, wie ein Ritter, damit Ich dich belohnen kann; fürchte dich nicht unnötig, denn du bist nicht allein.» (Tagebuch, 1760)
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